Eröffnungsrede von Dr. Anja Prölß-Kammerer im Stadtmuseum Schwabach

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Heike Hahn,

lieber Peter Reiß, sehr geehrte Frau Kummer,

liebe Birgit Birchner,

 

auch von mir noch einige Worte zu Heike Hahn und der Ausstellung, die wir heute eröffnen. Es ist nicht die erste Station der Ausstellung „Im Zeichen des Mondes“ und es ist auch nicht das erste Mal, dass ich eine Ausstellung von und mit Heike Hahn eröffnen darf. Wir kennen uns schon lange und ich weiß daher auch, wie vielfältig und auch unterschiedlich ihre künstlerische Arbeit sein kann – aber ein Schwerpunkt ist in den letzten Jahren immer gleich geblieben: Die Beschäftigung mit China, genauer mit Shenzhen und dem Austausch von Künstlern im Rahmen der Regionalpartnerschaft hier im Großraum Nürnberg. Heike Hahn ist damit eine Botschafterin im Sinne einer „Graswurzelbewegung“ bei allen globalen Streitigkeiten, wirtschaftlichen Bedrohungen, die wir im Augenblick erleben. Dieser persönliche Kontakt, der persönliche Austausch, das Zwischenmenschliche, die Liebe zur Kultur Chinas inklusive der Sprache ist die Stärke von Heike Hahn – auch wenn sie für die offizielle Politik Chinas scharfe Worte finden kann. Das ist ja auch der Sinn von Städte- und Regionalpartnerschaften. 1997 wurde die Regionalpartnerschaft gegründet, 25jähriges Jubiläum feiert sie also und ist gerade in den Bereichen Kunst und Musik sehr aktiv – auch wenn der persönliche Austausch in den letzten Jahren wegen Corona aber auch politischen Gründen sehr gelitten hat.

 

26 verschiedene künstlerische Positionen zum Thema Mond werden hier von deutschen und chinesischen Künstlern gezeigt – Heike Hahn ist eine von ihnen. Sie hat Kontakte hergestellt und die Ausstellung kuratiert. Das Mondfest ist neben dem Neujahrsfest das wichtigste Fest in China. Der Vollmond steht für Glück, Harmonie, Wohlstand u.a. – das können wir nicht nur alle brauchen, sondern auch die Partnerschaft mit Shenzhen und nicht zuletzt die ganze Welt. Verbindend ist das Thema – der Mond – unterschiedlich sind die künstlerischen Techniken, die wir in der Ausstellung finden. Die Kalligraphie spielt natürlich eine wichtige Rolle, ebenso aber auch Fotografie, Zeichnung oder Malerei. Während die Künstler*innen aus Shenzhen mit Fotografien ihrer Arbeiten zu sehen sind, sehen wir die Originale der aus der Region stammenden Künstler*innen, darunter namhafte Künstler wie Thomas May, Christian Höhn oder Barbara Engelhard. Als Künstler aus Shenzhen möchte ich erwähnen Ren Sisi, den ich persönlich auch vor einigen Jahren kennenlernen durfte, als er in Nürnberg für einige Wochen als Stipendiat zu Gast war und im Schloss Almoshof ausstellte. Waren es damals noch klassische Kalligraphien, sieht man heute den Einfluss „westlicher“ Kunst, hier zeigt er ein abstraktes Mond- Gemälde in verschiedenen Blautönen.

 

Die Wanderausstellung wird noch an weiteren Stationen bis zum Februar 2024 Halt machen und ich wünsche ihr nicht nur in Schwabach sondern auch an allen anderen Stationen viele interessierte Besucher*innen. Wenn Sie mehr zu den intensiven „Familienbeziehungen“ von Heike Hahn in Shenzhen wissen wollen, kann ich Ihnen nur das von ihr geschriebene Buch „Mama, Du bist die Schärfste“, indem sie ironisch liebevoll ihr Leben bei den Aufenthalten in China nachzeichnet.

 

Wenn Sie noch eine ganz andere Seite von Heike Hahn kennenlernen wollen, kann ich Ihnen die Ausstellung „ZeitZeichen Nürnberg – Gera - Bauhaus Architektur – durch die Linse“ - Ein Fotoprojekt von Heike Hahn und Frank Rüdiger empfehlen. Auf den Spuren von Sep Ruf und Thilo Schoder fuhren Heike Hahn nach Gera und der Fotograf Frank Rüdiger aus Gera nach Nürnberg. Die persönlichen Perspektiven der beiden Kunstschaffenden auf die „Bauhaus-Architektur“ in ihrer heutigen Umgebung sind im Kulturladen Zeltnerschloss erstmalig zu sehen. Die Ausstellung wird am 3.Mai im Zeltnerschloss in Nürnberg eröffnet. Auch hier liegt eine Städtepartnerschaft zugrunde, die zwischen Gera und Nürnberg, noch geschlossen in DDR-Zeiten, als es nicht so einfach war, so eine Partnerschaft auf die Beine zu stellen.

 

Zuletzt ein Dank an Heike Hahn für die Organisation und natürlich Birgit Birchner vom Amt für Internationale Beziehungen in Nürnberg und alle, die diese Ausstellung mit auf die Beine gestellt haben.